Vorbeugen ist besser als bekämpfen! Achten Sie deshalb auf die Biodiversität in Ihrem Garten.
Als Neophyten werden gebietsfremde Pflanzenarten bezeichnet, die nach 1500 durch menschliche Aktivitäten nach Europa importiert wurden und nun wildlebend etabliert sind.
Gewisse Arten haben eine invasive Eigenschaft, dass heisst, sie verdrängen einheimische Arten und können so der Biodiversität, Gesundheit oder auch der Wirtschaft schaden.
Pflanzen Sie also in Ihrem Garten möglichst einheimische Arten an. Auf Infoflora finden Sie eine Liste von Neophyten, welche nicht angepflanzt werden dürfen, respektive vermieden werden sollen.
Unter Publikationen finden Sie weitere Informationen und Hinweise zum Umgang mit Neophyten.
Einjähriges Berufkraut
Das Einjährige Berufkraut stammt aus Nordamerika und wurde im 18. Jahrhundert als Gartenpflanze sehr geschätzt. Es ist also ein sogenannter invasiver Neophyt. Durch seine starke Ausbreitung reduziert das Berufkraut die Artenvielfalt und verdrängt einheimische Pflanzen. Sind landwirtschaftliche Flächen betroffen, können den Landwirten sogar Beiträge gekürzt werden.
Kirschloorbeer
Der Kirschlorbeer stammt aus den Regionen Westasiens und Südosteuropas. Er besiedelt mehrheitlichHecken, Waldränder und Wälder. Seine Jungbäume können dichte Bestände bilden, die die Waldverjüngung verhindern und die einheimische Vegetation verdrängen.
Schmalblättriges Greiskraut
Das schmalblättrige Greiskraut ist ursprünglich aus Südafrika. In der Schweiz findet man die Art mittlerweile im ganzen Land, insbesondere auf Flachdächern oder kiesigen Flächen. Das Südafrikanische Greiskraut produziert Alkaloïde, welche sowohl für den Menschen als auch für das Vieh giftig sind. Die Gefahren dürfen von der Landwirtschaft nicht unterschätzt werden.
Für das Greiskraut besteht die Pflicht zur Bekämpfung.
Riesen-Bärenklau
Als Zierpflanze und Bienenweide aus dem Kaukasus eingeführt, hat sich der Riesen-Bärenklau rasch eingebürgert (bereits 1828 in England). Als zweijährige Art wächst sie bevorzugt auf nährstoffreichen, frischen Böden, wo sie die einheimische Flora verdrängt. Sie ist ausserdem stark giftig und verursacht bei Hautkontakt in Kombination mit Sonneneinstrahlung schwere Verbrennungen.
Der Riesen-Bärenklau ist dem heimischen Wiesen-Bärenklau sehr ähnlich, jedoch viel grösser. Der heimische Bärenklau wird bis zu 1.5m gross, der Riesen Bärenklau bis zu 4m.
Für den Riesenbärenklau besteht die Pflicht zur Bekämpfung.
Sommerflieder (Schmetterlingsstrauch)
Als Zierstrauch aus China eingeführt ist der Schmetterlingsstrauch rasch verwildert und heute in der ganzen Schweiz zu finden. Er bildet dichte Bestände, welche die lokale einheimische Vegetation verdrängen. Die Auswirkungen auf die Biodiversität sind besonders gross auf Pionierflächen (Auen, Bachbette, Ruderalflächen usw.), wo sich der Schetterlingsstrauch langfristig festsetzt und durch seine Population den selteneren Raupen die Futterpflanzen wegnimmt. So wirkt sich der Sommerflieder negativ auf die Schmetterlingspopulation aus.
Ambrosia
Ambrosia ist eine Pflanze, deren Pollen (Blütenstaub) bei rund 15% der Menschen starke Allergien auslöst. Bei einem Viertel der empfindlichen Leute kommt es mit der Zeit zu schweren Symptomen wie Asthma. Ambrosia ist bekämpfungspflichtig.
Wenn Sie Fragen haben oder Sie uns Sichtungen (mit Foto und Fundort) einer dieser Pflanzen melden möchten, schreiben Sie uns bitte an natur@kloten.ch.