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Der Kanton will die Dorfstrasse in rund zehn Jahren sanieren und verkehrstechnisch verbessern. Dank der Stadt Kloten darf bereits jetzt auch die Bevölkerung mitreden. Auch die Meinung der Sechstklässler ist den Planern wichtig.
Quelle: Bericht von Daniel Jaggi im Klotener Anzeiger vom 26. September 2024
Für einmal stehen die Verkehrsplaner nicht entlang einer Strasse und brüten über sinnvolle Massnahmen, für einmal stehen sie mitten in einem Schulzimmer. Um sie herum die 24 Schülerinnen und Schüler vom Schulhaus Dorf/Feld. Im Zimmer im Erdgeschoss herrscht gespanntes Interesse, denn die Jugendlichen sollen bei Neugestaltung der Dorfstrasse mithelfen. Der Kanton will die Verbindungsstrasse von der Kreuzung Wilden Mann in Richtung Bassersdorf in rund 10 Jahren sanieren und verkehrstechnisch verbessern. Hierfür holt die mit der Planung beauftragte Firma Metron das Wissen der beiden sechsten Klassen im Klotener Schulhaus ab. «Wir wissen viel über Verkehr», beginnt Projektleiter Oliver Bachmann und fährt fort: «Was uns fehlt, sind Leute, die den Ort sehr gut kennen.» Die sitzen jetzt im engen Klassenzimmer und zeigen grosses Interesse, sich einzubringen. Hierfür erhielt jeder Schüler einen Plan der Dorfstrasse. Farbige Punkte zeigen, wo sich die Schüler sicher fühlen (grün), wo sie sich unsicher fühlen (rot), wo es am schönsten ist (blau) und wo es am «wüstesten» ist (schwarz), wie es Bachmann bezeichnet. Neben den Punkten haben die Schüler/innen teilweise auch Notizen gemacht. «Diese Kommentare helfen uns später, die genauen Gründe für die jeweilige Farbe zu erfahren», so Bachmann weiter.
Gefährliche Stellen sind klar
Um ein erstes Gesamtbild zu erhalten, darf jeder Schüler jeweils zwei Punkte auf einem über die beiden Tafeln gespannten Strassenplan kleben; zuerst die schwarzen, dann die roten. Wo es am wüstesten und am gefährlichsten ist, sind sich die Sechstklässler schnell einig: die Kreuzung Wilder Mann und das ehemalige Restaurant Sternen, das sich derzeit im Umbau befindet. Nur grüne Punkte kleben über der Kirche und dem Schulhaus Dorf. Auch auf dem Schulhaus Feld hat es vorwiegend grüne und blaue Punkte, aber auch einige rote und schwarze.
Nach einer kurzen Erklärung, was Verkehrsplanung ist und welche Ziele damit verfolgt werden, geht es nach draussen. In Gruppen aufgeteilt erläutert Verkehrsplanerin Melanie Hauser einer Gruppe, wie der Verkehr gezählt wird. Ausgerüstet mit Formularen und Bleistiften dürfen die Sechstklässlerinnen gleich zur Tat schreiten. Auf der gegenüberliegenden Strassenseite wird einer anderen Schülergruppe erklärt, was man unter Schwammstadt versteht und wie Wasser versickert.
Während des Postenlaufs werden die Schülerinnen und Schüler aber auch nach ihren Wünsche befragt. «Einige davon werden wir sicher ins Projekt einfliessen lassen», sagt Bachmann. Den Wunsch nach einem Verkaufsladen könne er aber nicht erfüllen.
Eine Partizipation verlangt
Die Sanierung der Dorf- und Bassersdorferstrasse wird beim Kanton als Priorität B geführt. Obwohl die Ortsdurchfahrt die an sie gestellten Anforderungen schon länger nicht mehr erfüllt, soll der «Umbau» erst 2032 beginnen, wie dem Massnahmenblatt zum Agglomerationsprogramm entnommen werden kann. Darin wird ausgeführt, dass auf den beiden Streckenabschnitten die Anforderungen an den Fuss- und Veloverkehr nicht mehr abgedeckt seien und beim Fussverkehr unter anderem «Defizite bei Strassenquerungen» und bei «sicheren Schulwegen» bestehe. Zudem stünden die Busse im Stau. Neben den Querungsmöglichkeiten für die Fussgänger sollen die Veloverbindung verbessert und der Bus bevorzugt werden. Geplant sind Busspuren kombiniert mit Verkehrsmanagement-Massnahmen.
«Vorerst aber befinden wir uns im Stadium einer Vorstudie, aus der ein erster Entwurf resultieren soll», erläutert Bettina Wyss. Die Leiterin Lebensraum bei der Stadt Kloten hat sich beim Kanton für eine frühe Beteiligung der Bevölkerung eingesetzt. «‹Wir leben Partizipation›, lautet ein Motto der Stadt», sagt Wyss und das könne man bei diesem Projekt sehr gut umsetzen. Das Tiefbauamt sei offen gewesen, beim Projekt eine frühe Partizipation auszuprobieren. Aus diesem Grund findet neben der Befragung der Schüler im November auch ein Workshop für Erwachsene statt (siehe Kasten).
Beim Kanton zeigt man sich grundsätzlich offen für derart frühe Mitwirkungsprozesse. «Allerdings muss der Gestaltungsrahmen klar abgesteckt sein», sagt Thomas Maag. Er betont ferner, dass die Gemeinden bei kantonalen Strassenprojekten immer von Anfang an einbezogen würden. «Auch in diesem Fall wurde bereits das Pflichtenheft für das Planerteam in Abstimmung mit der Stadt erarbeitet. So kann die Stadt ihre Bedürfnisse frühzeitig einbringen», so der Sprecher der Baudirektion weiter. Allerdings: Normalerweise erfolgt der Einbezug der Bevölkerung zu einem deutlich späteren Zeitpunkt, nämlich erst, wenn das Projekt öffentlich aufgelegt wird. Weil zu diesem Zeitpunkt bereits konkrete und konsolidierte Lösungsansätze vorliegen, ist eine wirkliche Mitwirkung der Bevölkerung gar nicht mehr möglich. Auch wenn das Vorgehen Klotens nicht üblich ist, hält der Sprecher fest: «Das kantonale Tiefbauamt unterstützt dieses Vorgehen.»
Sinnvoll ist die frühe Mitwirkung für Bettina Wyss vor allem auch, weil bei der Sanierung einer Strasse nicht mehr nur der Verkehrsraum angeschaut wird. «Heute wird von Fassade zu Fassade geplant.» Will heissen: Der Grünraum und die angrenzenden Häuser werden ebenso in die Ausgestaltung einer Strasse miteinbezogen.
Strasse ist Schwerverkehrskorridor
Allerdings stellt sich die Frage, ob ein so früher Mitwirkungsprozess für eine Strasse, die erst in rund zehn Jahren saniert wird, sinnvoll ist? Thomas Maag: «Ja, denn es geht ja darum, die Bedürfnisse der Bevölkerung abzuholen. Diese zu prüfen und gegebenenfalls ins Vorprojekt einfliessen zu lassen, braucht mehr Zeit als die herkömmliche Erarbeitung eines Vorprojekts.
Nach Abschluss des Mitwirkungsprozesses, den die Stadt Kloten selber bezahlen muss, werden die Vorschläge und Bedenken dem Kanton übergeben. Planer Oliver Bachmann betont allerdings: «Die Strasse wird aber eine Hauptstrasse bleiben.» Mehr noch, denn die Strasse ist auch Teil des Schwerverkehrskorridors und muss später auch diesen Ansprüchen genügen.
Bei der Umgestaltung der Dorfstrasse mitreden
Wer bei der Umgestaltung der Dorfstrasse mitwirken will, kann dies bei einem Workshop tun. Erwünscht sind Inputs aus der Bevölkerung, um die Dorfstrasse zu einem lebenswerten Raum für möglichst viele Nutzer zu machen.
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