Jedes Jahr brennt es in der Schweiz über 500 Mal wegen einer Kerze. Die Brände verursachen Kosten an Gebäuden von weit über 11 Millionen Franken. Die Schäden am Mobiliar sind hier noch nicht mal eingerechnet. Damit zählen Kerzen zu den Hauptursachen von Wohnungsbränden. Dies gilt nicht nur in der Adventzeit, sondern das ganze Jahr.
Die Kerze ist ein offenes Feuer, entsprechend vorsichtig müssen wir damit umgehen. Oberhalb des Dochts liegt die Temperatur bei rund 600 bis 800 Grad Celsius, in den Aussenbereichen der gelben Flamme steigen sie auf bis zu 1400 Grad Celsius.
Brennende Kerzen sollten wir immer im Blick behalten und somit nie unbeaufsichtigt lassen. Auf Kinder und Tiere scheinen Kerzen oft eine magische Anziehungskraft zu haben. Hier sollten Sie besonders vorsichtig sein. Denn eine umgekippte Kerze kann leicht brennbare Gegenstände rasch entzünden und ihr ganzes Zuhause in Brand setzen.
Bei Teelichter wird oft das Brandpotential unterschätzt, wirken doch die kleinen Lichter in ihren Aluschalen ziemlich harmlos. Aber auch sie bergen Risiken. Die Aluminiumschale erhitzt sich so stark, dass sie eine brennbare Unterlage entzünden kann. Stellen Sie daher Teelichter immer auf eine nicht brennbare Unterlage wie Glas, Stein oder Keramik. Entfernen Sie dabei auch brennbare Materialien aus dem Umfeld der Kerzen. Stehen mehrere Teelichter eng beieinander, kann sich ein Wärmestau bilden. Die Temperatur steigt sehr schnell an. Ab 250 Grad beginnt das Wachs zu sieden. Die Flammen der einzelnen Kerzen verbinden sich ab dann zu einer einzigen grossen Flamme. Stellen Sie daher die Teelichter nie dicht aneinander. Die Wärme der einzelnen Kerzen muss gut entweichen können. Halten Sie sich an den vom Hersteller angegebenen Mindestabstand. Bei solchen Bränden sollten Sie nicht versuchen, die Flamme auszupusten. Auch sollten sie diese nicht mit Wasser zu löschen versuchen. Gleich wie bei einem Fettbrand in einer Bratpfanne oder einer Fritteuse facht dies den Brand nur noch weiter an und er verteilt sich unkontrolliert. Verwenden Sie einen Fettbrandlöscher (Kategorie F) um den Brand zu löschen. Zudem sollten Sie brennende Teelichter nie bewegen.
Alternativ zu herkömmlichen Wachskerzen haben sich in der Schweiz LED-Kerzen etabliert. Diese simulieren die Flamme, sind aber dank LED-Technik absolut sicher und damit eine ideale Alternative zu herkömmlichen Wachskerzen. Probieren Sie diese doch mal aus.
Brandverhütungs-Tipps im Detail
- Löschen Sie immer die Kerzen, bevor Sie einen Raum verlassen und lassen Sie die Kerzen nie unbeaufsichtigt brennen.
- Stellen Sie Kerzen immer standsicher und senkrecht auf feuerfeste Unterlagen wie beispielsweise auf Glas, Keramik oder Stein. Idealerweise stellen Sie die Kerze gut geschützt in ein Gefäss, wie beispielsweise einem hohen Glas.
- Entfernen Sie Dekorationen, Bettzeug, Vorhänge, Tannäste und andere brennbare Materialien in unmittelbarer Nähe der Kerze.
- Wechseln Sie niedergebrannte Kerzen rechtzeitig aus.
- Achten Sie besonders gut auf Kerzen, wenn Kinder oder Haustiere im Raum sind. Kerzen sind kein Spielzeug. Bewahren Sie Zündhölzer und Feuerzeuge ausserhalb der Reichweite von Kindern auf.
- Stellen Sie die Kerzen mit einem Abstand von mindestens 10 cm voneinander auf. Kerzen, die zu eng zusammenstehen, können durch die Hitze der anderen schmelzen und auslaufen.
- Stellen Sie auch Kerzen in Aluminiumbechern (Teelichter), die die Hitze auf Unterlagen übertragen, nicht direkt auf Holzmöbel oder Tischtücher.
- Dürre Adventsgestecke nie im Cheminée verbrennen, sondern entsorgen.
- Wunderkerzen gehören nicht in Adventsgestecke oder Weihnachtsbäume.
- Für Notfälle einen Eimer Wasser oder eine Löschdecke bereithalten.
- LED-Kerzen sind sicherer als Kerzen aus Wachs.
Es brennt – was tun?
Um Menschen, Tiere und Ihr Zuhause zu schützen, ist das richtige Verhalten entscheidend. Bewahren Sie Ruhe und halten Sie sich an die Verhaltensregel: alarmieren – retten – löschen
- Alarmieren: Im Notfall ist unverzüglich die Feuerwehr über den Notruf 118 zu kontaktieren. Ein Einsatz im Anfangsstadion ist bekanntlich am effizientesten, also nicht erst nach gescheiterten Eigenlöschversuchen anrufen. Teilen Sie der Feuerwehr folgende Angaben mit:
- WER ruf an?
- WO brennt es?
- WAS ist passiert?
- Retten: Bringen Sie gefährdete Personen aus dem Gefahrenbereich und schliessen Sie Fenster und Türen
- Löschen: Bringen Sie sich selber nie in Gefahr und verlassen Sie die Gefahrenzone sofort, wenn Sie das Feuer nicht löschen können.
Wir wünschen Ihnen eine stimmungsvolle und brandfreie Weihnachtszeit.
Weitere Informationen sowie Merkblätter zur Brandverhütung in den eigenen vier Wänden sind zu finden unter www.bfb-cipi.ch.